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Liebe Kolleginnen und Kollegen

Die Swiss Young Pharmacists Group (sYPG) und das Netzwerk junge Geriater Schweiz laden am Donnerstag, 05.05.2022 zum Symposium «Polypharmazie im Alter- Sind Sie auch verwirrt» in der Welle 7, Schanzenstrasse 5, 3008 Bern ein. Das Symposium richtet sich an Apothekerinnen/Apotheker, Geriaterinnen/Geriater, Hausärztinnen/Hausärzte und weitere interessierte Gesundheitsfachpersonen.

In der Schweiz leben zurzeit 1,6 Millionen Menschen, die älter als 65 Jahre sind (Stand 2019 BfS). Viele von ihnen nehmen aufgrund chronischer Erkrankungen regelmässig Medikamente ein und können ein aktives, selbständiges Leben führen. Mit der steigenden Lebenserwartung treten aber zunehmend geriatrische Probleme auf (Malnutrition, Sarkopenie, Stürze, Demenz, Delir), die die Risiken von Nebenwirkungen und Interaktionen erhöhen. Das Zusammenspiel von Polypharmazie, Multimorbidität und Frailty kann zu einer Verschlechterung der Lebensqualität von älteren Menschen führen.

Geriater, Hausärzte und  Pharmazeuten müssen sich dieser Herausforderung angesichts der Zunahme der alternden Bevölkerung stellen, um individuell in der Betreuung und Beratung von hochaltrigen Personen Nutzen und Risiken einer Behandlung abzuwägen.

Das Symposium 2022 widmet sich diesem Thema und beleuchtet die Polypharmazie aus Sicht der Pharmazeuten und der Geriater. Im Fokus steht dabei das Delir, das aufgrund seiner hohen Morbidität und Mortalität schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben kann.

Welche Faktoren begünstigen das Auftreten eines Delirs? Wie kann man es verhindern? Referenten aus beiden Fachgebieten vermitteln praktisches Wissen für den Alltag, welches in den Workshops interaktiv vertieft werden kann.

Das Organisationkomitee

Als Internistin und Geriaterin ist das Management der Polypharmazie meiner Patienten ein Dauerbrenner: Indikation hinterfragen, Dosis überprüfen, Interaktionen checken, Verträglichkeit erfragen. Eine gute Zusammenarbeit mit Pharmazeuten und Pflegenden ist da sehr wichtig.

Das Symposium bietet eine gute Gelegenheit zum interprofessionellen Austausch und Lernen voneinander. Gerade auch zum Thema Delir, das ältere Menschen besonders betrifft, viel Leid verursacht und dabei oft vermeidbar wäre.

Mit zunehmendem Altern nimmt die Zahl der Medikamente unweigerlich zu – gleichzeitig steigt das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die sich wie beim Beispiel Delir nicht immer leicht von anderen Ursachen unterscheiden lassen. Deshalb ist eine gute Abstimmung zwischen allen Beteiligten umso wichtiger.

Das interprofessionelle Symposium ist nicht nur eine wertvolle Gelegenheit, um fachliches Wissen aufzufrischen, sondern auch um andere Berufsgruppen besser kennen und schätzen zu lernen.

Sponsoren

Programm

08:30—09:00Ankunft der Teilnehmenden
09:00—09:05 Eröffnung
Dr. Tamara Imfeld-Isenegger, Präsidentin swissYPG Symposium
Dr. Annette Ciurea, Präsidentin Netzwerk Junge Geriater Schweiz
09:05—09:15Begrüssung
Dr. Gabriela Bieri-Brüning, Chefärztin Geriatrischer Dienst & Ärztliche Direktorin Pflegezentren, Stadt Zürich
09:15—10:15 Polypharmazie und der stationäre Patient: Fallbeispiele aus dem Alltag einer geriatrischen Abteilung
Dr. Silvio Albisser, Leitender Arzt Akutgeriatrie und Florine Wiss, klinische Pharmazeutin, Kantonsspital Olten
10:15—11:15 Delir: Risikofaktoren, Konsequenzen und Prävention
Dr. Otto Meyer, Leitender Arzt Innere Medizin Schwerpunkt Geriatrie, Kantonsspital Baden
11:15—11:45 Kaffeepause
11:45—12:45 Pharmakokinetische Veränderungen bei älteren Menschen
Dr. Kuntheavy Roseline Ing Lorenzini, Leitende Apothekerin & Pharmakologin SGKPT, Abteilung für Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsspital Genf
12:45—13:45 Mittagessen
13:45—14:45 Arzneimittel in Alters- und Pflegeheimen: Welche Aufgaben und Schlüsselkompetenzen für den Apotheker?
Frau Marie-Laure Borlat, Fachapothekerin in Spitalpharmazie, Leitende Apothekerin Bereich Alters- und Pflegeheime, Hôpitaux de l’Est Lémanique (PHEL), Hôpital Riviera-Chablais, Rennaz
14:45—16:15 Workshop: 3 x Medikationsoptimierung
16:15—16:45 Workshop Zusammenfassung
16:45—17:00 Verabschiedung
Prof. Dr. Samuel Allemann, Präsident swissYPG
  • Workshop 1: Vergleicht euch beim Deprescribing mit 1700 Hausärzten

    Basierend auf den Resultaten einer weltweiten Studie wollen wir Deprescribing auf die dort verwendeten Patientenfälle anwenden. Dafür stehen uns unterschiedliche Tools wie die Beer’s List oder die START/STOPP Kriterien zur Verfügung. Anschliessend können wir die gemeinsamen Überlegungen mit über 1700 Hausärztinnen vergleichen.

  • Workshop 2: Wenn die Last lästig wird (Anticholinergic burden)

    Mit einer älter werdenden Bevölkerung geht eine Zunahme der Polypharmazie und Multimorbidität einher. Daher ist es nicht überraschend, dass sich der Einsatz von Medikamenten mit starken anticholinergischen Eigenschaften in den letzten zwei Jahrzehnten fast verdoppelt hat. Einige davon werden absichtlich für ihre anticholinergische Wirkung eingenommen, andere hingegen haben eine anticholinergische Eigenschaft, die nichts mit ihrem Wirkmechanismus zu tun haben, wie z. B. Antihistaminika oder Antipsychotika. Um die sogenannte anticholinergische Last zu messen, wurden diverse Skalen entwickelt, die Wirkstoffen abhängig von ihrer anticholinergischen Potenz Punkte von 1 (gering) bis 3 (stark) zuteilen. Wenn diese Punkte aufsummiert werden, spricht man von der ‘anticholinergischen Last’. Heute lernen wir unterschiedlichen Skalen kennen und können diese vergleichen, während wir gleichzeitig in einem Patientenbeispiel die anticholinergische Last reduzieren.

  • Workshop 3: Getriggertes Medication Review

    Stellt euch vor, dass ein Medication Review für einen Heimbewohner getriggert wurde. Eine solche Überprüfung der gesamten Medikationsliste soll helfen, unnötige Polypharmazie zu reduzieren und die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen. Diese Situation wollen wir mit euch anhand eines Fallbeispiels durchspielen und euch gleichzeitig dazu animieren, die klinische Relevanz miteinander zu diskutieren. Nicht alle identifizierten potenziellen Probleme sind gleich dringend, besonders wenn man die Brille der weiteren Professionen anzieht.

Akkreditierung/Credits

50 FPH-Punkte in Offizinpharmazie
50 FPH-Punkte in Spitalpharmazie
50 FPH-Punkte in klinischer Pharmazie
5 Credits AIM (SGAIM)
8 Credits Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG)

Organisationskomitee

Wissenschaftliches Team: Dr. phil. Dominik Stämpfli (ETH Zürich / Kantonsspital Baden), Alma Feka (Universitätsspital Lausanne (CHUV), Andy Gerber (Spital Emmental), Angela Lisibach (Kantonsspital Baden / Universität Genf), Dr. med. Danny Anthony (Kantonsspital Winterthur), Dr. med. Gaudenz Tschurr (Universitäre Altersmedizin Felix Platter, Basel), Mégane Jermini (Universitätsspital Genf)

Sponsoring Team: Nesrin Faykova (Amedis-UE AG), Céline Stäuble (Pharmaceutical Care Research Group, Universität Basel), Cristina Belenda (Kantonsspital Baden)

Kommunikation Team: Dr. phil. Tamara Imfeld-Isenegger (Inselspital Bern), Dr. med. Annette Ciurea (Spital Männedorf), Pascal Baumgartner (Pharmaceutical Care Research Group, Universität Basel), Séverine Mettraux (Pharmacieplus du Bourg, Fribourg)

Covid-19

Die Veranstaltung ist vor Ort geplant und wird gemäss den geltenden Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) durchgeführt.

Kontakt

Swiss Young Pharmacists Group (swissYPG)

Stationsstrasse 12
3097 Bern-Liebefeld

Tel: 031 978 58 58
info@swissypg.org


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